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REVIEW — 6’10 – The Humble Beginnings Of A Rovin‘ Soul

Freunde von Chuck Ragan, Brian Fallon und Dave Hause aufgepasst! Wir stellen euch heute das Folk Projekt von Tobin Bawinkel, dem Sänger der Celtic-Punk Band Flatwood 56, vor.

 

6´10

 

Die Promo-CD lag überraschender Weise in meinem Briefkasten, sonst hätte ich wohl kaum genauer hingehört. Es hat wohl seinen ganz eigenen Charme, etwas in der Hand zu haben und auf MP3´s zu verzichten. An dieser Stelle noch ein herzliches Dankeschön an Flix Agency, dir mir diese CD zugesandt haben. Das nenn ich liebevolle Promotion!

 

Nun. Was macht man, wenn man ein Stück Musik zum ersten Mal in seinen Händen hält?

Natürlich! Man betrachtet das Artwork, schaut auf die Anzahl der Songs, versucht die CD aus diesem kniffligen Gestell zu fingern, auf dem sie aufgesetzt ist (bei neuen CD´s ist das verdammt schwer sag ich euch) und hört anschließend rein.

Der Longplayer, mit dem Titel ‘The Humble Beginnings of a Rovin´ Soul‘, erscheint in einem wirklich liebevoll gestaltenem Klappcover und hat mit seinen 12 Songs eine Spielzeit von ungefähr 46 Minuten. Schöne Sache wie ich finde!

Produziert wurde die Scheibe durch eine “Kickstart-Kampagne“, bei der Fans im Voraus für die Produktion bezahlen und anschließend, beispielweise schicke signierte Einzelstücke bekommen, sobald das Album fertig gestellt ist.

 

In einem Interview sagte Bawinkel, dass er es liebte, als Kind Folk- und Countrymusik, mit seiner Familie zu spielen. Musikalisch wolle er nun “bodenständigere“ Wege gehen.

Genau das ist ihm mit ‘6´10‘ gelungen. Herausgekommen ist eine Scheibe mit amerikanischen Punk- sowie Countryeinflüssen, die den klaren Fokus auf Folk nicht aus den Augen verloren hat.

Um dies zu unterstreichen, wurde neben der Akkustikgitarre, auf genretypische Instrumente, wie Geigen und Akkordeons, natürlich nicht verzichtet. Es erklärt sich also von allein, dass melodiös so einiges in den Gehörgängen hängen bleibt. 

 

“Freiheit!“ Das erste Gefühl das meinen Körper durchzog, war genau dieses. Das Bild der unberührten Natur, das Bild des Aufbrechens. Textlich sieht es da nicht anders aus. Bawinkel nimmt uns mit auf die Reise der “Rovin´ Soul“, der “umherstreifenden Seele“.

Eines meiner Lieblingszitate dafür, stammt aus dem Titel ‘The Travelers

 

“I´ve heard the beauty of a seagulls screech,

with the promise of a land just out of reach,

 cast far away by this wandering shoal

 and wrecked by the fragrance of times of old“

 

Eine träumerisch schöne Vorstellung, wie ich finde. Das Ende des Liedes ist jedoch, dass wir alle Gefangene einer gewissen gesellschaftlichen Etikette sind. Eben gegen diese sträuben sich ‘6´10‘ und erklären dem Zeitgeist im zweiten Titel ‘Da Boss‘ den Krieg.

 

“The Downfall of a Nation was never quite so fun“

 

Das alles verpackt in einem Sound, der aus einer Hochzeit der Mafiosi bzw. den 1920er Jahren stammen könnte. “Da Boss“ halt!

Die Wurzeln des Punk sind also sehr gut erhalten geblieben, wie ich finde.

 

Ein weiteres Stück, das mich sehr beeindruckt ist ‘Backpack‘. Letztlich sind wir es, die den Frieden in uns finden müssen!

 

“I have found the peace of of the lonely road“

 

Ein sehr schönes Video zu ‘Backpack‘ wurde ebenfalls produziert

 

Die Suche nach Freiheit und Selbstbestimmung hat, so wie alles im Leben, nicht nur seine guten Seiten. Oft sind es Freundschaften, die zerbrechen oder die Liebsten, die zurückgelassen werden.

 

“You will be home someday Hun

all you´ll have is an empty room

and a picture of a smiling groom

you´ll be home but I´ll be gone“

 

In diesen 46 Minuten Musik sind nahezu alle Facetten der Gefühlswelt abgedeckt. Liebe, Freiheit, Neugier, Aufbruchsstimmung und Trauer. Genau das macht ‘The Humble Beginnings of a Rovin´ Soul‘ zu so einem guten Album. Nahezu jeder sollte sich mit den Texten auseinandersetzen können.

Hinzu kommt die Ohrwurmqualität, der einzelnen Titel und die Stimme von Bawinkel, die sowohl rau als auch sanft sein kann.

Ein wunderbares Stück Musik und meiner Meinung nach ein “Must-Have“ in jedem gut sortierten Plattenregal!

Letzten Endes sind wir doch alle nur Umherstreifende, die ihr Glück finden wollen.

 

“Such a rovin soul I am to save“

 

 

 

 
Jan
Jan

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