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REVIEW — Benjamin Booker – Benjamin Booker

Blues-, Rock’n’Roll- und sogar leichte Punk-Einflüsse. Das alles auf einer Platte.

Wer mit einem dieser Musikstile etwas anfangen kann und in Benjamin Booker´s  gleichnamiges Debütalbum rein hört, wird begeistert sein.

Der 25-jährige Singer-Songwriter und Vollblut-Gitarrist wurde geboren in Florida und lebt in New Orleans. Eine Stadt die zwar durch Jazz-Größen wie Louis Armstrong bekannt wurde, sich aber anscheinend auch hinter diesen Genre’s nicht zu verstecken braucht.

Aufgenommen in den Bomb Shelter Studios Nashville und produziert von Andrija Tokic, unter anderem bekannt als Produzent der Alabama Sharks, wurde innerhalb von 6 Tagen ein Album aufgenommen, über das sicherlich noch viel geredet wird in diesem Jahr. Auch wer kein Fan blueslastiger Musik ist, sollte einfach mal rein gehört haben.

 

Das Album startet mit dem Song und der ersten Singleauskopplung Violent Shiver. Ein absolutes Brett, das zum Pogo tanzen einlädt und mit dem Benjamin auch schon David Letterman in seiner Show überzeugen durfte. Der Song beginnt mit rockigen Gitarrenriffs und man merkt sofort „Okay, das geht ins Bein“. Es folgen hämmernde Drums, die den Song fast durchgängig begleiten und nicht nach lassen. Generell steht das Schlagzeug oft im Vordergrund auf dieser Platte. Es passt aber auch einfach. Was natürlich sofort ins Ohr sticht, ist Benjamin´s rotzige und leicht zittrige Stimme. Ja, der Junge ist erst 25 Jahre alt. Wenn man nicht wüsste wie er aussieht, könnte man sich einen Mann im besten Alter vorstellen. Mit Vollbart, Sonnenbrille auf, Zigarre in der einen und einem Glas Whisky in der anderen Hand. Gerade diese Stimme macht das Album zu etwas Einzigartigem. Sowohl rockige Songs, wie Always Waiting, Wicked Waters, Have Vou Seen My Son? oder Old Hearts, als auch (und vorallem) Balladen wie Slow Coming oder I Thought I Heard You Screaming wirken sehr intensiv durch diese Reibeisen, die sich seine Stimmbänder nennen.

 

Eins der Highlights ist Spoon Out My Eyeballs. Der erst ruhig, mit dem Klang einer Mandoline und einem leisen flüstern beginnt, dann in eine bluesige Ballade wechselt und mit einem Schlag, in einem herrlichen “Presley-ähnlichen“ Rock‘n’Roll- und sogar leichtem Punk-Part endet. Sowas macht Spaß beim hören. Nicht umsonst ist der große Jack White so begeistert von Benjamin, dass er ihn auf seiner aktuellen Tour im Vorprogramm auftreten lässt.

 

Das Album ‚Benjamin Booker‘ sollte unbedingt auf einer LP gehört werden. Dieser (natürlich im positiven Sinne) ungehobelte Sound und dazu ein leichtes knistern der Schallplatte in den Lautsprechern, versetzt einen in längst vergangene Zeiten.

Um es zum Abschluss in wenige Worte zu fassen, muss der Stern zitiert werden, denn “Schmutzig-raue Poesie“ beschreibt es ziemlich perfekt.

 

 

 

 

Das Album ‘Benjamin Booker‘ ist seit dem 15.08.2014 in Deutschland erhältlich und kann unter anderem hier bestellt werden.

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