Dass die Jungs von der Emscherkurve den Punk verstanden haben, stellen sie schon mit dem Opener ‚The Day´s of Glory‘ unter Beweis. Aber zu dem besagten Song kursiert ja schon seit geraumer Zeit ein Video durch die sozialen Netzwerke und man braucht darüber nicht mehr viele Worte zu verlieren.
Nach diesem Dampfhammer als Opener, folgt dann aber auch schon das aus meiner Sicht stärkste Lied der Platte mit dem Titel ‚Gladbeck‘. Thematisch behandelt der Song das Gladbecker Geiseldrama von 1988 im Zusammenhang mit den damals wohl gewissenslosesten Journalisten die es gab. Auch wenn dieses Ereignis mittlerweile fast 30 Jahre her ist, so hat die Brisanz dieses Themas nie an Bedeutung verloren, da die Sensationsgeilheit einiger Menschen noch immer schier unendlich ist und Journalisten noch immer ohne Rücksicht auf Opfer und Hinterbliebene, jede Tragödie bis auf das letzte ausschlachten.
Doch natürlich ist das Album nicht schon nach dem zweiten Lied zu Ende. Es folgt ein typisches „Emscherkurve Album“ wie man es teilweise schon von den beiden Vorgänger-Alben kennt. Dazu benötigt es folgende Zutaten:
Eine kleine Prise Ruhrpott-Romantik in ‚Egal wo ich bin‘ und ‚Vom alten Schlag‘. Ein wenig Amore und Herzschmerz in ‚Niemals zurück‘ und ‚Für immer‘. Ein Schuss Stinkefinger an diese neuerfundenen Subkultur, wo alle ständig den harten markieren und trotzdem nur am heulen findet man im Song ‚Denk dran‘. Weiter im Rezept. Durch ständiges Rühren mit ordentlich Lebenserfahrung ála ‚Geh einfach weiter‘ und ‚Es ist ok‘, wurde dieses Album nach dem Abkühlen mit ordentlich Metall-Riffs und richtig starken Chören (u.a. Mit Sven Klaiber von „Tausend Löwen Unter Feinden“) überzogen.
Was noch richtig fett kommt, ist das Booklet. Nicht nur das Cover kommt im Comicstyle daher. Es bekam auch jedes Lied eine individuell gezeichnete Widmung durch den Künstler Paul Jakubowski.
Das Album „Brandgefährlich“ erscheint als CD und LP (davon 200 in Farbe und bunt).